Vergewaltigung: Vermehrt ausländische Tatverdächtige
Die Zahl der Vergewaltigungen durch Asylwerber ist von 2015 auf 2016 um 133 Prozent gestiegen. Das geht aus einer Beantwortung (hier) einer parlamentarischen Anfrage (hier) durch Innenminister Wolfgang Sobotka hervor. Demnach wurden im Vorjahr 39 Asylwerber als Täter ausgeforscht, im Jahr 2016 (Zeitraum Jänner bis September) waren es 91.
Ein Blick auf die Staatszugehörigkeit zeigt, dass vor allem Syrien und Afghanistan als Herkunftsländer der Täter angegeben werden. Die Zahl der ausgeforschten Täter aus Afghanistan ist von 16 auf insgesamt 47 gestiegen, von jenen aus Syrien von drei auf elf. Innenminister Sobotka weist allerdings darauf hin, dass "Experten (…) festgestellt haben, dass Aussagen über die Sicherheitslage und die Kriminalitätsbelastung aus quartalsmäßigen und halbjährlichen Zahlenwerten nicht möglich sind, weil daraus gezogene Schlüsse einer wissenschaftlichen Überprüfung nicht standhalten".
Es handelt sich zudem um Rohdaten, die noch nicht der Qualitätskontrolle und weiteren Prüfmechanismen unterzogen worden sind.
Zahl der Vergewaltigungen gesunken
Insgesamt wurden 2015 bei 826 Vergewaltigungen 688 Tatverdächtige ausgeforscht, darunter 438 Österreicher. Im Zeitraum Jänner bis September 2016, so heißt es in der Beantwortung, seien bei 677 Vergewaltigungen bis jetzt 594 Tatverdächtige ermittelt worden (337 Österreicher).
In seiner parlamentarischen Anfrage wollte FPÖ-Abgeordnete David Lasar wissen, welche sicherheitspolitischen Maßnahmen "aufgrund der Vielzahl an sexuellen Übergriffen auf Frauen" durch das Innenministerium getroffen wurden. Sobotka dazu: "Neben den in den letzten Jahren in Kraft getretenen gezielten legistischen Maßnahmen wie das Gewaltschutzgesetz, die Erhöhung der Strafrahmen und die Erweiterung der Tatbestände wurde an Hotspots in städtischen Zentren der polizeiliche Kontrolldruck durch schwerpunktmäßige uniformierte und zivile Streifungen massiv erhöht."
Anzahl von Asylwerbern gesunken
Die steigende Zahl der sexuellen Attacken durch Asylwerber korreliert nicht mit der Statistik aus dem Asylwesen. Denn während im Jahr 2015 noch 88.912 Menschen einen Asylantrag in Österreich gestellt haben (hier), waren es im Zeitraum von Jänner bis September 2016 nur 34.657, also ein Minus von 61 Prozent (hier). Auch die Zahl der Asylwerber, die Afghanistan als Herkunftsland angegeben haben, ist gesunken, von 25.475 auf 10.249.
Das Jahr ist allerdings noch nicht um, die sogenannte "Obergrenze" (37.000 Asylanträge) dürfte nach Politiker- und Expertenmeinungen allerdings nicht erreicht werden. Eine Debatte darüber gibt es trotzdem (mehr dazu hier).
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